PS: #3 Selbstfürsorge

Selbstfürsorge braucht einen festen Platz im Leben

Selbstfürsorge braucht einen festen Platz im Leben

Die Beziehung zu uns selbst ist kompliziert. Kompliziert deswegen, weil hier viele innere und äußere Faktoren wie Zahnräder ineinandergreifen. Ein großes Rad in diesem Selbst-Beziehungskonstrukt ist das ständige Vergleichen von uns Selbst mit Idealen oder Vorbildern. Das geht oft soweit, dass wir unzufrieden, unsicher und deprimiert sind. Letztendlich verringert es unsere Selbstakzeptanz. Wir mögen uns nicht mehr, so wie wir sind.

Ideale in der Arbeitswelt sind zum Beispiel Hilfsbereitschaft, Engagement, Durchhaltevermögen u.v.a. Im privaten Umfeld sind es darüber hinaus zum Beispiel Offenheit, Geduld, Humor. Wir wollen diesen Idealen gerecht werden, passen uns an und drängen uns zu Dingen, die wir eigentlich gar nicht wollen.

Mehr Selbstakzeptanz durch Selbstreflexion

Zwischen der Selbstakzeptanz und den verbreiteten Idealen liegt ein großes Spannungsfeld, das es zu verringern gilt. Ein wichtiger erster Schritt ist dafür Selbstreflexion über die eigenen Qualitäten, Ressourcen, Ziele und Träume. Ein gesundes Ideales-Ich lässt uns wachsen. Ein zwanghaftes Ideales-Ich verstellt uns den Blick auf unsere Bedürfnisse. Durch Selbstreflexion kannst du dein Ideales-Ich überdenken. Das ist ein erster Schritt zu Veränderung. Durch Selbstreflexion machst du dir bewusst, wann du übersteuerst und so zum eigenen Schaden nach deinen Idealen und nicht nach deinen Bedürfnissen handelst.

Selbstfürsorge ist der Verzicht auf das, was uns schadet

Selbstfürsorge bedeutet „sich selbst liebevoll und wertschätzend zu begegnen, das eigene Befinden und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und aktiv zum eigenen Wohlergehen beizutragen.“ Dahl (2019, S. 69 f.)

Selbstfürsorge braucht einen festen Platz im Bewusstsein

Selbstreflexion kann mit Freund:innen und Familienmitgliedern gelingen. Manchmal ist es unabdingbar, dass wir uns dazu Hilfe von außen holen, zum Beispiel in Form von Coaching. „Im Dialog zwischen Coach und Klient:in werden Reflexions- und (Selbst‑)Erfahrungsräume eröffnet und Klärungsprozesse initiiert (…) sowie die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit gestärkt“ (Roundtable Coaching 2014, S. 2)“.  

Selbstfürsorge in den Alltag einbauen

Selbstfürsorge richtet sich auf das eigene aktive Handeln. Prüfe den eigenen Alltag auf Chancen zur selbstfürsorglichen Umgestaltung, plane konkrete Verhaltensschritte, um dein Verhalten zu modifizieren und suche dir dafür Unterstützung durch vertraute Personen. Selbstfürsorge braucht ein längerfristiges Üben und führt zu mehr Wohlbefinden im Alltag.

Anleitung zur Selbstreflexion

Wenn du möchtest, reflektiere selbst mit Hilfe einer Anleitung, um deine Bedürfnisse zu konkretisieren.

Stell dir vor, du stehst fest am Boden und bist mit deinen Füßen in der Erde wurzelt, wächst und streckst dich Richtung Licht.

  • Hast du Raum, einen nahrhaften Grund, starke Wurzeln, die dich halten?
  • Hast du Luft zum atmen und Platz zum Wachsen?
  • Hast du genügend Licht, Wärme und Liebe?
  • Welche Bedürfnisse hast du?
  • Gehst du sorgsam mit dir um oder setzt du dich permanent Sturm und Regen aus?
  • Hast du das Gefühl, über dein Leben selbst bestimmen zu können?
  • Achtest du auf deine Grenzen?

Setze deine Bedürfnisse in konkrete Schritte um.

  • Welche Möglichkeiten siehst du für die Umsetzung deiner Bedürfnisse in Taten?
  • Was ist machbar und was muss noch warten?
  • Was wirst du persönlich anders machen? Wie wirst du dein Verhalten ändern, um deinen Bedürfnissen selbst gerecht zu werden.
  • Wer kann dir dabei helfen und wäre eine gute Stütze?

Verzichte auf das, was dir schadet!

Quellen: https://utopia.de/ratgeber/selbstfuersorge-so-lernst-du-besser-mit-dir-umzugehen/
Balz, HJ., Heisig, M.D. Selbstführung und Selbstfürsorge: https://doi.org/10.1007/s11613-022-00761-8

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Hallo, ich bin Brigitte Kosits

Ich bin diplomierte Lebensberaterin, Coach und Supervisorin. Seit knapp 20 Jahren berate und coache ich Menschen in beruflichen und persönlichen Anliegen.

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